Backstage Thomas Helbig Miraggio di Carne
With Mirragio di Carne (English: Dazzle of flesh), Thomas Helbig uses the BACKSTAGE format to present a single, medium-format painting of the same title. Formally, this follows on from the paintings in his last exhibition here at the gallery, The Future of the Saints. Again Helbig works with the deliberate use of light-dark contrasts. But this time he has twisted the Chiaroscuro effect, insofar as he now lets the darkness emerge from the light, not vice versa. Instead of overlapping brown and black tones, white oil paint in partially varying layers forms the background or stage for the actual pictorial action, which in turn is characterised by an „ostensible figuration“ typical of Helbig both in his paintings and in his drawings and sculptures. In Mirragio di Carne, for example, one thinks one can recognise a body cavity, a calyx or even a portrait with a shock of blond hair and a dislocated eyeball. However, if one tries to condense the individual parts into a concrete figure, the supposed connection immediately dissolves again. What remains is the composition, as peculiar as it is coherent, of a decidedly unusual abstract, i.e. non-objective, painting, which, to top it all off, even if only recognisable on closer inspection, has the clear motif of a just extinguished sacrificial candle in the centre of the picture; surrounded by pale, delicate hints of baroque-like ornamentation.
Mit Mirragio di Carne (zu Deutsch: Fleischliches Blendwerk) nutzt Thomas Helbig das Format BACKSTAGE, um ein einzelnes, mittelformatiges Gemälde gleichen Titels zu präsentieren. Formal schließt dieses an die Bilder seiner letzten Ausstellung hier in der Galerie, Die Zukunft der Heiligen, an. Wieder arbeitet Helbig mit dem gezielten Einsatz von hell-dunkel Kontrasten. Doch hat er den Chiaroscuro-Effekt diesmal verdreht, und zwar insofern, als er die Dunkelheit nun aus dem Licht hervortreten lässt, nicht umgekehrt. Anstelle von einander überlagernden Braun- und Schwarztönen, bildet weiße Ölfarbe in partiell unterschiedlich starken Schichtungen den Hintergrund bzw. die Bühne für das eigentliche Bildgeschehen, welches wiederum von einer für Helbig sowohl in seinen Malereien als auch in seinen Zeichnungen und Skulpturen typischen „vorgeblichen Figuration“ geprägt ist. So meint man in Mirragio di Carne etwa eine Körperhöhle, einen Blütenkelch oder auch ein Konterfei mit blondem Haarschopf und ausgelagertem Augapfel erkennen zu können. Versucht man jedoch die einzelnen Teile zu einer konkreten Gestalt zu verdichten, löst sich der vermeintliche Zusammenhang sogleich wieder auf. Was bleibt, ist die ebenso eigentümliche wie in sich stimmige Komposition eines außerordentlich ungewöhnlichen abstrakten, sprich gegenstandslosen Gemäldes, das zu allem Überfluss, wenn auch nur bei näherer Betrachtung erkennbar, das eindeutige Motiv einer soeben erloschenen Opferkerze in seiner Bildmitte aufweist; umgeben von blass-zarten Andeutungen barock anmutender Ornamentik.